keckecast #35

Patrick Leigh Fermor


... so beginnt sie, die Reise, am Nachmittag des 9. Dezember 1933, unterhalb der Tower Bridge in London.


Patrick Leigh Fermor, 19 Jahre, der sich anschickt, ein Reiseschriftsteller zu werden, will zu Fuß über den Kontinent bis nach Konstantinopel wandern. Über drei Jahre wird er unterwegs sein, und hier beginnt sein Weg.


Zur Weihnachtszeit durchquert er Deutschland. Er kommt durch Kevelaer und Krefeld, Köln und viele andere Städte entlang großer Flüsse, im Münchener Hofbräuhaus versackt er übel. Und er beschreibt ein Land zur Weihnachtszeit voller Herzenswärme und Gastfreundschaft. Aber auch ein Land am Vorabend des zweiten Weltkriegs, zerrissen zwischen Traditionen und Moderne, in dem die Nazi-Schergen unübersehbar geworden sind.


Der erste Band seiner umfassenden Reiseerzählungen heißt „A Time of Gifts“, deutsch „Die Zeit der Gaben“, und die kraftvolle, elegante Sprache seiner Erzählung ist von Manfred Allier hervorragend ins Deutsche übersetz worden. Gelesen wird sie gleich von Thomas Sarbacher. Es ist die Schilderung einer Wanderung über den Kontinent, voller Zuversicht und Liebe zu den Details, über einen Kontinent, der noch während seiner Reise ins Chaos stürzen wird.


Patrick Leigh Fermor ist im Jahr 2011 gestorben. Nach dem großen Krieg hat er erlebt, wie der Kontinent wieder aufgebaut wurde, der Eiserne Vorhang errichtet und wieder eingerissen wurde, und über Sechzig Jahre in Frieden und Freiheit gelebt hat. Wenige Jahre vor seinem Tod hat er, um seine vielen Reiseberichte zu vollenden, noch eine neue Technik erlernt, um mit über neunzig Jahren vom Handschriftlichen abzurücken: Die Technik des Schreibmaschineschreibens.

#35

Staffel: 2

Veröffentlicht: 9. Dezember 2020

Länge: 10:47

Text: Carsten Schwecke

Musik: Nouela




"Da will man noch lange lauschen"


"Ganz, ganz tolle Doppelfolge"


"Hab mir das Buch selbst zu Weihnachten geschenkt"

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